EM 2024
Am 15. September 2017 verkündete der Hamburger Senat per Tweet von Olaf Scholz, dass Hamburg mit seinem Volksparkstadion zu den 14 Teilnehmerstädten der EM 2024 gehören wird.
Die Kritik an der Olympiabewerbung lässt sich zu Teilen auch auf die Ausrichtung der EM übertragen. Bei unserer Kritik geht es um die Transparenz der Verträge, eine Mitbestimmung der Bevölkerung sowie um eine finanzielle Beteiligung der UEFA. Die EM ist ein Großevent mit erheblichen finanziellen Belastungen für die Hamburger Steuerzahler und Steuerzahlerinnen und den Hamburger Etat (die Stadionsanierungen in Frankreich im Rahmen der EM 2016 betrug 1,65 Milliarden Euro, pro Stadion also knapp 150 Millionen Euro).
Es ist sicher, dass auch Hamburg sein Stadion EM-tauglich machen muss. Die Logen entsprechen schon jetzt nicht mehr den internationalen Standards. Wer wird für die Sanierung des Stadions aufkommen? Wer bezahlt die anfallenden Sicherheitskosten für die Fanzonen? In Frankreich betrugen diese Sicherheitskosten alleine 25 Millionen Euro – nur für die Fanzonen. Wird am Ende der DFB, die UEFA, die Hansestadt Hamburg oder der Bund für die Gesamtkosten aufkommen?
Die Host–City–Verträge standen im Rahmen der Olympiabewerbung von Anfang an in der Kritik. Denn diese Verträge gehen einseitig zu Lasten der Städte, die finanzielle Sicherheiten garantieren müssen, um als Gastgeberstadt fungieren zu können. Die UEFA bestimmt bei einer EM, welche das sein müssen und kann diese nach Gutsherrenart bestimmen
Die Austragungsstädte müssen Fanzonen einrichten und die Sicherheitskosten etc. finanzieren. Zudem sollen die Gewinne ausschließlich in die Kassen der Sponsoren und der UEFA fließen. Offiziell, um deren Ausgaben zu refinanzieren, doch welche Ausgaben hat den die UEFA, wenn Stadt, Bund und DFB die Kosten für die Austragung bezahlen? Des Weiteren will die UEFA von der normalen Besteuerung ausgenommen werden.
Wir werden die unbequemen Fragen weiter stellen, auf die Grundrechtsverstöße hinweisen und weiterhin auf eine transparente Verhandlung mit der UEFA pochen. Wir wollen uns nicht den einseitigen Regularien der UEFA beugen, noch irgendwelche Steuervorteile einräumen.Vielmehr wollen wir eine transparente EM mit der Chance, dass auch die lokale Hamburger Wirtschaft von diesen Turnier profitieren kann, und nicht nur Sponsoren und Funktionäre der UEFA.
Weitere Informationen:
Die Fußball-EM 2024 in Hamburg: Viele Fragen, wenig Antworten
Schriftliche Kleine Anfrage: Stand der EM-Bewerbung III