In Hamburgs Kitas gilt der schlechteste Personalschlüssel aller westdeutschen Bundesländer. Während in Schleswig-Holstein auf eine/-n Betreuer/-in 3,7 und in Niedersachsen immerhin 4,1 Kinder kommen, liegt das Verhältnis in der Hansestadt bei eins zu 5,1. Die darunter leidende Qualität der Kita-Betreuung will die Fraktion DIE LINKE mit einem Antrag für die Bürgerschaftssitzung diese Woche verbessern. „Hamburg ist zwar sehr aktiv beim Aufbau von Kitaplätzen, aber bei der Qualität sieht es umso schlechter aus“, begründet Mehmet Yildiz, Fraktionssprecher für Kinder, Jugend und Familie, den Antrag. „Masse allein reicht nicht aus, es muss auch zumindest eine gewisse Klasse gesichert sein. Die jetzigen Personalschlüssel in den Hamburger Krippen reichen allenfalls für satt und sauber.“
Dabei sieht der Landesrahmenvertag für die Kindertagesstätten eine Verbesserung der Personalschlüssel für die Krippenbetreuung vor. „Passiert ist das aber nicht“, kritisiert Yildiz. Auch die mittelbare pädagogische Arbeit wird nicht bezahlt, obwohl den Verbänden eine entsprechende Regelung versprochen worden war. „Unter diesen Umständen können die gerade fertig gestellten Bildungsempfehlungen nur schwer umgesetzt werden“, so Yildiz. „Ein nachhaltiger Bildungserfolg ist nur mit einem Personalschlüssel von höchstens 1:3 zu erreichen. Wenn der Senat Qualität finanziert, gibt es auch weniger Ausfallzeiten und Fluktuation in den Kitas und damit weniger Debatten und Prozesse um Kita-Schließungen.“
Außerdem fordert DIE LINKE in ihrem Antrag, behinderte Kinder wie schon im Elementarbereich nun auch im Bereich der Zweijährigen gleichzustellen und die neu geschaffene Ausbildung an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in der Finanzierung der Personalschlüssel zu berücksichtigen. „Über Partizipation darf nicht nur gesprochen werden, sie muss auch gelebt werden“, so Yildiz. „Eine verbesserte Qualität mit einem besonderen Ausbildungsgang an der HAW muss sich auch in der Bezahlung der Fachkräfte niederschlagen.“