Bei sozialpädagogischen Berufen droht ein Fachkräftemangel. Mit einem Antrag (Drs. 19480) zur Qualität der Ausbildung will die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft dem vorbeugen. Darin wird der Senat aufgefordert, eine Reihe von Eckpunkten mit den Fachschulen für Sozialpädagogik und den Kita-Trägern zu verhandeln.
Dazu erklärt Sabine Boeddinghaus, Sprecherin der Fraktion für Schule und Ausbildung: „Beim neuen Ausbildungsgang für Fachschüler_innen mit dem erweiterten ersten allgemeinen Schulabschluss gibt es große Probleme. Schon im Probehalbjahr scheiden bis zu 35% der Schüler_innen aus. Hier muss es dringend Nachbesserungen geben – zum Beispiel durch eine Senkung der Klassenfrequenzen, eine verbesserte Zusammenarbeit mit den Stadtteilschulen und die Bereitstellung zusätzlicher Lehrkräfte. Auch Vorbereitungskurse halte ich für denkbar. Sonst befürchte ich, dass am Ende kaum mehr als 10% der Schüler_innen die Ausbildung schaffen.“
Mehmet Yildiz, Sprecher für Kita und Kinder erklärt: „Auch bei den Trägern bedarf es zusätzlicher Mittel, damit die Anleitung insbesondere der Praktikant_innen in den Kita-Einrichtungen gewährleistet werden kann. Bisher muss die Zeit für die Anleitung aus der direkten Betreuung am Kind genommen werden. Dann ist oft nur noch eine Fachkraft mit den Kindern in der Gruppe.“
Beide Abgeordnete sorgen sich um die Zukunft des Berufsfeldes – nicht nur, weil die Fachkräfte unter den schlechten Arbeitsbedingungen leiden, sondern weil viele Schüler_innen der Fachschulen für Sozialpädagogik nebenher arbeiten müssen und häufig Schulden anhäufen. Deshalb fordern sie die Behörde auf, zu prüfen, „ob ein Ausbildungsgehalt eingeführt werden kann, mindestens aber verbesserte BAFÖG-Regelungen ohne Kreditaufnahme.“ Dabei müsse die Qualität der Ausbildung erhalten werden, damit auch weiterhin der Zugang zu den Hochschulen aufrechterhalten werden kann.