Ramazan-Avci-Platz in Hohenfelde eingeweiht: Nach 27 Jahren wird endlich öffentlich an den Nazi-Mord an Ramazan Avci erinnert

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Am 19. Dezember wurde der Platz vor der S-Bahnstation Landwehr offiziell nach Ramazan Avci benannt. Dagmar Wiedemann, Vorsitzende der Bezirksversammlung-Nord, enthüllte feierlich eine Gedenktafel, die an Avcis Ermordung erinnert. Die Zweite Bürgermeisterin und Senatorin Dorothee Stapelfeldt, der türkische Generalkonsul Devrim Öztürk, Bezirksamtsleiter Harald Rösler und Ünal Zeran von der Initiative für diesen Platz erinnerten an die rassistischen Morde der letzten Jahrzehnte und verurteilten diese scharf und sprachen der Witwe Gülistan Ayaz Avci ihr Mitgefühl aus. Ünal Zeran und seine Initiative forderten eine Wiederaufnahme des Prozesses gegen die Täter, die damals nur wegen Totschlags verurteilt worden sind.

Mehmet Yildiz, migrationspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, der ebenfalls an der Kundgebung teilnahm, sagte: „Es ist ein großer Erfolg besonders des unermüdlichen Einsatzes der Initiative, dass nun endlich des rassistischen Mordes an Ramazan Avci öffentlich gedacht wird. Es ist aber eine Schande, dass es so langer Zeit bedurfte, bis endlich eine Stätte des Trauerns und des Gedenkens geschaffen wurde.“

Karin Haas, Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der Bezirksversammlung Nord und Sprecherin der AG Migration, Flucht und Antirassismus der LINKEN, sagte: „Frau Avcis bewegende Worte vor der Gedenktafel ihres Mannes werden mir immer in Erinnerung bleiben. Frau Avci hat die Ignoranz und Untätigkeit der Gesellschaft und der politisch Verantwortlichen in grausamer Weise erfahren und es ist unmenschlich, wie man sie allein gelassen hat mit ihrem Kind und ihrer Trauer. Es ist schlimm, dass erst die vielen rassistischen Morde und Gewalttaten und das Versagen der Behörden die Öffentlichkeit aufrüttelten, so dass es endlich offizielle Solidarität mit den Opfern gibt. Ich hoffe, dass dieser Platz in Zukunft allen eine Mahnung gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit sein wird und ein Ort der Solidarität mit allen in unserer Stadt lebenden Menschen ist.“