Die Impfaktion von einigen Parteimitgliedern am vergangenen Wochenende in Billstedt, wie auch zeitversetzt in weiteren sind in vielerlei Hinsicht kritisierenswert.
1. Es ist nicht Aufgabe der Partei die Menschen zu impfen, sondern die der Ärzte. Mehrere Ärzte aus Billstedt haben mich angesprochen, dass sie verwundert darüber sind, dass die Impfaktion durchgeführt wurde, ohne mit ihnen zu sprechen.
2. Die Aktion wurde nicht mit der Stadtteilgruppe Billstedt besprochen.
3. Impfungen für Kinder ab 5 Jahren anzubieten ist fahrlässig. Die Langzeitwirkung ist nicht erforscht, eine Impfung in so jungem Alter ist unter Wissenschaftler_innen höchst umstritten.
4. Ich versuche zu verstehen warum die Partei und die Fraktionen ihre Präsenzarbeit auf nahezu null reduziert haben, mit der Begründung Schutz vor Corona, diese nun aber plötzlich hamburgweit Impfaktionen durchführen.
In einer Zeit, in der Menschen uns brauchen, hatten die Partei und die Fraktionen fast ausnahmslos alle Türen geschlossen. Es wurden kaum öffentliche Veranstaltungen und Kundgebungen gemacht. Besonders im freien ist das gefahrlos möglich.
5 . Impfen ist nicht unsere Aufgabe.
Unsere Aufgabe ist die Menschen zu unterstützen und mit ihnen ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln. Auch in schwierigen Situationen die Gemeinschaft und Politisierung der Gesellschaft zu fördern. Partei und Fraktion sind in dieser Krise voll und ganz gescheitert. Anstatt rauszugehen, Menschen zu informieren, uns gemeinsam für eine kritische Corona Politik stark zu machen, versuchen einige in der Partei und Fraktion systemrelevant zu sein und allem, was die Herrschenden vorgeben, kritiklos hinterher zu laufen. Mit der Begründung Corona findet nicht einmal mehr eine Stadtteilgruppen-Sitzung statt. Es wird versucht alles online zu machen. Plötzlich wird dann aber von wem auch immer zu Impf- Aktionen mobilisiert.
Jeder kann sich selbst bei seinem Hausarzt oder in einem Impfzentrum impfen lassen. Es braucht nicht Die Linke, um die Aufgaben der Fachkräfte zu übernehmen. Die Aufgabe der Linken ist die Armut zu bekämpfen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, sich für eine bessere Gesellschaft einzusetzen. Sogar im Krieg und Faschismus, als Kommunist_innen gefoltert und hingerichtet wurden, sind Kommunist_innen und Sozialist_innen zusammen auf die Straße gegangen. Sie haben eine antifaschistische Politik entwickelt. Aber anstatt, dass wir eine kritische Politik entwickeln und auf die Straße gehen, überlassen wir das den politischen den Gegnern. Für das System ist der Faschismus und sind die Faschisten keine Gefahr, sie sind Teil des Herrschaftssystems. Die Gefahr für die Herrschenden sind die Linken, Sozialist_innen und Kommunist_innen. Weil wir eine Gesellschaft wollen, in der die Menschen ohne Ausbeutung frei leben können. Deswegen wird versucht uns zu spalten und uns gegeneinander auszuspielen.
Natürlich müssen wir gemeinsam gegenseitig auf uns achten. Wir haben während der gesamten Corona-Zeit das Büro offen gehalten und 7 große Veranstaltungen, viele Kundgebungen und unzählige Infostände gemacht.
Gut wäre, dass Partei und Fraktion wieder überall in der Gesellschaft sichtbar werden, handeln und auf die Straße gehen. Wir sind in einer Weltwirtschaftskrise, ein Krieg in der Ukraine, der sich ausweiten kann, ist zu befürchten. Wir haben viel zu tun. Lasst uns doch gemeinsam aktiv werden.