22. Dezember 2013 – Am Montag tritt der Familien-, Kinder- und Jugendausschuss zu einer außerplanmäßigen Sondersitzung zusammen. Einziger Tagesordnungspunkt ist der Tod der dreijährigen Yagmur. „Dieser tragisch Fall zeigt einmal mehr: Das Kinder- und Jugendhilfesystem in Hamburg hat erhebliche Schwierigkeiten, die Sicherheit der Schwächsten zu garantieren. Es gibt zu viele Schnittstellen, zu viel Bürokratie“, erklärt dazu Mehmet Yildiz, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Gerade erst hat der Sonderausschuss Chantal seine Arbeit beendet, da passiert wieder genau das, was wir angeprangert haben: Die Kontrollmechanismen verhindern nicht, dass weitere Kinder sterben.“
Yildiz fordert daher alle Parteien auf, „endlich vernünftig zu sein und endlich einer Enquete-Kommission zuzustimmen, damit das gesamte System von unabhängiger Seite geprüft werden kann“. Die Lebenslagen der Menschen in der Stadt verschärften sich zunehmend, Armut und Perspektivlosigkeit nehmen zu. „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Politik weiter kleinteilig an den Symptomen herumdoktert, statt die tatsächlichen Ursachen zu analysieren“, so der Familienpolitiker. „Der Senat und die Bürgerschaftsfraktionen müssen jetzt endlich ernstzunehmende Schritte tun und das Hamburger Kinder- und Jugendhilfesystem komplett durchleuchten und den Realitäten anpassen.“