15. Januar 2014 – Zahlreiche Caterer könnten in nächster Zeit gezwungenermaßen die Belieferung von Schulen mit ganztägiger Bildung und Betreuung mit Essen einstellen, weil ihnen die Schulbehörde bis zu sechsstellige Beträge schuldet. Die Elbkinder haben bereits angekündigt, zum Sommer aus der Essensversorgung an den GBS-Standorten aussteigen zu müssen. Neben den ausstehenden Zahlungen der Behörde bereiten auch niedrige Kostenerstattungen, sehr hohe ungedeckte Kosten für Personal und Sonderkostformen wie Allergiekost sowie die unrentable Belieferung in den Ferienzeiten den Caterern enorme Problem, wie aus einem Brief an belieferte Schulleitungen hervorgeht. „Dieser Alarmruf bestätigt die Notwendigkeit unseres Antrags, der nächste Woche in der Bürgerschaft debattiert wird. Wir wollen damit verhindern, dass neben den Elbkindern noch weitere Caterer aus der Essensversorgung an den Schulen aussteigen“, erklärt dazu Mehmet Yildiz, Sprecher für Kinder, Jugend und Familie der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Aber wir wollen natürlich auch die grundsätzlichen Mängel bei der Essensversorgung an den Schulen lösen, das Chaos mit den Bezahl-Systemen und die prekäre Raumsituation bei der Essensausgabe. Und wir wollen die Zwischenmahlzeiten, die es früher in den Horten der Kitas gab, wieder einführen. Da sind wir uns mit den Beschäftigten, mit den Eltern und ihren Kindern einig.“
Bestärkt fühlt sich die Fraktion durch eine aktuelle Umfrage des Kinderhilfswerks. Danach sind 86 Prozent der Befragten für ein beitragsfreies Essen in Kitas und Schule. Zwei Drittel unterstützen sogar Steuererhöhungen, um gegen Kinderarmut vorzugehen. „In dieser Frage muss Geld in die Hand genommen werden. Es darf nicht am falschen Ende gespart werden“, fordert Yildiz. „Gute Ernährung ist eine Grundvoraussetzung für alle Kinder, um gesund zu bleiben. Damit vermeiden wir auch Lebensmittelskandale an den Kitas und Schulen, wie wir sie vor nicht allzu langer Zeit in den ostdeutschen Bundesländern hatten.“